Betreuung bei Einnahme von Krebsmedikamenten

Was ist eigentlich Krebs?

Bei Krebserkrankungen verändern sich die Zellen des eigenen Körpers. Sie können dann nicht mehr ihre ursprüngliche Funktion erfüllen und vermehren sich eigenständig. Sogenannte bösartige Tumore wachsen dabei auch in gesundes Gewebe ein und verbreiten sich im Körper. Es gibt viele verschiedene Arten von Krebs, die Zellen in unterschiedliche Organsystemen und Geweben betreffen. Langfristig können die betroffenen Organe und Gewebe dadurch geschädigt werden und ihre Funktionsfähigkeit verlieren.

Wie wird Krebs behandelt?

Je nach Krebsart gibt es viele verschiedener Behandlungsformen. Hierzu zählen beispielsweise Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie und Stammzelltransplantationen. Diese Behandlungsmöglichkeiten sind oft mit langen Aufenthalten in Krankenhäusern oder onkologischen Praxen verbunden.

Medikamente gegen Krebserkrankungen werden oft als individuell dosierte Flüssigkeiten direkt in die Venen verabreicht. Das passiert in der Regel in Krankenhäusern oder Arztpraxen.

Einige Krebserkrankungen lassen sich auch mit Tabletten oder Kapseln behandeln, die der Patient oder die Patientin zu Hause eigenständig einnehmen kann. Man spricht von Krebsmedikamenten zum Einnehmen. Diese Form der Therapie wird in der Regel als angenehmer empfunden – dennoch kann es wie bei allen Behandlungsarten zu Nebenwirkungen kommen.

Welche Schwierigkeiten können auftreten?

Damit die Therapie erfolgreich ist, müssen die Krebsmedikamente sehr gewissenhaft und korrekt eingenommen werden. Das erfordert ein hohes Maß an Eigenverantwortung. Wenn weitere Medikamente gegen andere Krankheiten hinzukommen, kann es schwerfallen, den Überblick zu behalten. Zudem lösen Krebsmedikamente in der Regel Neben- oder Wechselwirkungen aus. Es ist deshalb besonders wichtig, die Verträglichkeit überprüfen zu lassen und die Einnahme zu optimieren.

So kann Ihre Apotheke Sie hierbei unterstützen!

Sie haben den Anspruch, individuell zu Ihren Medikamenten betreut zu werden, insbesondere im Hinblick auf die Besonderheiten Ihrer Krebsmedikamente. In Ihrer Apotheke vor Ort können Sie Ihren Medikationsplan auf Unverträglichkeiten überprüfen lassen und mit speziell fortgebildeten Apothekerinnen und Apothekern über alle eingenommenen Präparate sprechen. Sie werden intensiv bezüglich der Anwendung beraten und erhalten einen aktualisierten Medikationsplan:

Pharmazeutische Dienstleistung „Betreuung bei Einnahme von Krebsmedikamenten“

Wann und wie häufig können Sie diese Dienstleistung erhalten?

Voraussetzung für den Erhalt dieser Dienstleistung ist, dass Sie im letzten halben Jahr ein neues Krebsmedikament zum Einnehmen verordnet bekommen haben.

©iStock | Olga Strelnikova

Wie läuft die Dienstleistung ab?

Für diese Dienstleistung sollten Sie zwei Gesprächstermine an getrennten Tagen einplanen. Zunächst planen Sie mit Ihrer Apotheke einen Termin zum Erstgespräch. Zu diesem nehmen Sie Ihren Medikationsplan und, falls griffbereit, weitere relevante Dokumente wie Laborwerte und Arztbriefe mit. Außerdem bringen Sie alle Ihre Medikamente mit. Hierzu zählen auch selbst gekaufte Medikamente, pflanzliche Präparate und Nahrungsergänzungsmittel. Bei Medikamenten, die Sie im Kühlschrank lagern, bringen Sie bitte nur die Verpackung mit und lassen Sie das kühlpflichtige Medikament selbst zuhause. Bei großen oder sperrigen Inhalationsgeräten reicht die Verpackung ebenfalls aus.

Bei diesem Erstgespräch wird mit Ihnen ausführlich über alle Ihre Medikamente und deren Anwendung gesprochen. Besonders intensiv wird dabei auf die Besonderheiten Ihrer Krebsmedikamente eingegangen. Sie können Ihre Bedenken zu bestimmten Medikamenten äußern und offen über aktuellen Beschwerden sprechen. Teilen Sie bei selbst gekauften Medikamenten auch mit, was Sie mit der Einnahme erreichen wollen, z.B. weniger Schmerzen zu haben. Relevant ist auch, wie Ihre Lebensumstände sind und Ihr Lebensstil ist. Sind Sie zum Beispiel schwanger oder rauchen Sie?

Diese einmal erhobenen Daten wertet die Apothekerin oder der Apotheker im Anschluss aus. Bei diesem Prozess sind Sie nicht vor Ort dabei. Die Apothekerin oder der Apotheker überprüft, ob alles gut zusammenpasst und was für Sie bei Ihren Medikamenten noch optimiert werden kann. Der Schwerpunkt dieser Prüfung liegt hierbei auf Ihren Krebsmedikamenten. Auf dieser Basis wird ein vollständiger und aktueller Medikationsplan erstellt. Bei Bedarf geschieht dies – sofern Sie vorher eingewilligt haben – in enger Zusammenarbeit mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

In einem Zweitgespräch erhalten Sie Ihren Medikationsplan und werden intensiv zu diesem beraten. Auf die Einnahme Ihrer Krebsmedikamente wird dabei besonders eingegangen und Sie erhalten gegebenenfalls einen zusätzlichen Einnahmeplan für diese. Alle Fragen, die Sie zu Ihren Medikamenten haben, können Sie nun stellen.

©Flaticon

Zwei bis sechs Monaten nach diesen beiden Gesprächen können Sie in einem Folgegespräch auf gegebenenfalls weiterhin auftretende Anwendungsprobleme eingehen und neu aufgekommene Fragen klären.

Wie profitieren Sie von dieser Dienstleistung?

  • Mehr Übersicht: Durch eine Überprüfung aus dem Blickwinkel der geschulten Apothekerinnen und Apotheker kann mehr Ordnung in Ihre Medikamenteneinnahme gebracht werden. Da die Therapie mit Krebsmedikamenten zum Einnehmen ein hohes Maß an Eigenverantwortung voraussetzt, ist es besonders wichtig Ihre Einnahme zu strukturieren und zu optimieren.
  • Individuelle Beratung: Die Apothekerin oder der Apotheker betrachtet Sie mit einem Überblick über alle verwendeten Medikamente und Präparate und geht individuell auf Ihre Einnahme- und Lebensgewohnheiten ein. Auf dieser Basis bekommen Sie praktische Tipps zur Anwendung.
  • Erkennen und Lösen von Risiken und Nebenwirkungen: Bei der Beratung analysiert die Apothekerin oder der Apotheker Nebenwirkungen und erkennt mögliche Risiken frühzeitig. Da Krebsmedikamente ein höheres Potenzial für unerwünschte Wirkungen und Unverträglichkeiten haben, ist dies besonders wichtig. Oft lassen sich Neben- oder Wechselwirkungen bereits durch Änderungen z. B. des Einnahmezeitpunkts verringern.
  • Aktueller Medikationsplan: Um langfristig von der Dienstleistung zu profitieren, erhalten Sie einen vollständigen, aktuellen und apothekerlich geprüften Medikationsplan mit Fokus auf Ihre Krebsmedikamente. Gegebenenfalls erhalten Sie zusätzlich einen gesonderten Einnahmeplan für diese.
  • Mehr Lebensqualität für Sie!

„Vielen Dank für Ihre Hilfe, jetzt fühle ich mich viel sicherer mit meinen Medikamenten!“

Corinna O. aus Dresden

Quellenangaben: